Warum ist der Ingwer der Messias unter den Knollengewächsen?
Warum ist „Do what you love and love what you do!“ der Fluch unserer Generation? Aber ein
Einhorn zu werden auch keine Lösung?
Wie erklärt man einem fünfjährigen Kind, dass es auf einem Park-und-Ride-Parkplatz keine Ponys
gibt? Und warum sind junge Eltern auf dem Weg in den Zoo aufwendiger ausgerüstet als Reinhold
Messner auf dem Weg zum Nanga Parbat?
Wieso ziehen sich die Leute in Pornos immer nur aus und nie mal was Nettes an? Und während selbst
Nachbars Goldfisch seinen eigenen Beauty-Kanal auf Youtube pflegt, stellt Mia Pittroff ganz lakonisch
fest: Wahre Schönheit kommt beim Dimmen.
Die gebürtige Fränkin schnappt ihre treffsicheren Beobachtungen und Pointen immer da auf, wo sie
sich gerade bewegt: zwischen Provinz und Großstadt, Dialekt und Hochdeutsch, zwischen Kindern
und Karriere und nicht zuletzt zwischen den Jahren.
Die Wahlberlinerin lässt sich nicht verorten und in keine Kabarett-oder-Comedy-Schublade
stecken! Sie ist einfach da und ihre schönen, poetischen, nachdenklichen aber manchmal auch
einfach hinterfotzigen Beobachtungen sollte man nicht verpassen.
Pittroff ist irgendwo Mitte-Ende Dreißig. Vordergründig nett. Hintersinnig böse. Charmant. Aber
dabei immer auf den Punkt:
„Ich mag Kabarett. Da ist die Bühne immer so schön aufgeräumt.
Zumindest anfangs.“
Vor ihrer Kabarettkarriere war Mia Pittroff als Poetry Slamerin auf deutschen und internationalen
Bühnen unterwegs. Mit dem VolXmusiker Musiker David Saam tourte sie als Duo Sellarie über
fränkische und bayerische Bühnen, bevor sie mit „Mein Laminat, die Sabine und ich“ ihr erstes und
mehrfach ausgezeichnetes Soloprogramm auf die Bühne brachte. Nach „Ganz schön viel Landschaft
hier“ ist „Wahre Schönheit kommt beim Dimmen“ nun das dritte Soloprogramm. Neben ihrer
Bühnentätigkeit ist Mia Pittroff als freie Autorin sowohl für les- als auch hörbare Formate tätig. Auf
die Frage ihrer Eltern, warum sie als überzeugte Fränkin in Berlin lebt, hat sie bis heute keine
passende Antwort gefunden, feilt aber weiter an ihrer Argumentation.
„Mia Pittroff linst mit einer hochgezogenen Augenbraue durch die Gesellschaftslupe, tänzelt vergnügt an ihre Staffelei und pinselt eine herrlich absurde, subtile bis subversive Collage. Fabelhaft!“ Bonner Generalanzeiger
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